2024-22 - Anforderung Drohne
Entwarnung nach Explosionen und Flächenbrand bei Wackersdorfer Pigment-Hersteller
Wackersdorf. Am Samstag gegen 11 Uhr schlug ein Brandmelder bei der Eckart GmbH in Wackersdorf an. Die angerückten Feuerwehren mussten den ersten Löschversuch wegen mehrerer Explosionen abbrechen. Verletzt wurde zum Glück niemand. Um 20 Uhr dann die Entwarnung.
Gegen 10.57 Uhr wurde am Samstagvormittag die Brandmeldeanlage der Eckart GmbH in Wackersdorf, einer der weltweit führenden Hersteller von Metallic- und Perlglanz-Pigmenten für die Lack- und Farbenindustrie, ausgelöst. Die ILS Amberg alarmierte umgehend zahlreiche Feuerwehren, Polizei und Rettungsdienste.
Als erste Wehr am Unglücksort traf die Feuerwehr Rauberweiherhaus ein, die gerade in voller Mannschaftsstärke mit den Vorbereitungen ihres Weiherblaschenfestes beschäftigt war. Kurz darauf folgten die Wachen der Feuerwehr Wackersdorf. Auch Bürgermeister Thomas Falter kam direkt von einem Empfang an den Brandort, um sich ein Lagebild zu verschaffen und den Einsatzkräften zu danken, die bei dieser Hitze in voller Montur ihren Dienst leisteten.
Staubexplosion mit Funkenflug
Die rasch angerückten Feuerwehren musste den ersten Löschversuch abbrechen. „Aufgrund einer Staubexplosion entstand ein Folgebrand“, teilt Horst Winter, Sprecher des Unternehmens, mit. Mehrere Explosionen erschütterten das Gelände und waren bis ins Gemeindegebiet zu hören. Die Zufahrten zum Firmengelände wurden abgesperrt, Autofahrer gebeten, das Industriegebiet, das direkt an der Zufahrt zum beliebten Murner Badesee bei Wackersdorf liegt, zu umfahren.
Als „reine Vorsichtsmaßnahme“ wurde die Bevölkerung über die Warn-App NINA aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. „Umweltgefährdungen sind nicht zu erwarten“, informierte Hans-Jürgen Schlosser, Sprecher der Kreisbrandinspektion Schwandorf trotz der erheblichen, übelriechenden Rauchentwicklung. „Nach unseren aktuellen Informationen ist er nicht giftig.“ Gegen 20 Uhr würde über die NINA Entwarnung gegeben.
Brennender Siloturm
Die Wucht der Detonation beschädigte mehrere Gebäude um den brennenden Siloturm stark. Funkenflug löste hinter dem Betriebsgelände Richtung Brücklsee einen rund 400 Quadratmeter großen Flächenbrand aus, den die Einsatzkräfte schnell unter Kontrolle bekamen. Die 22 Mitarbeiter, die sich zum Zeitpunkt der Explosion im Werk befanden, blieben alle unverletzt. „Sie konnten das Gebäude selbstständig verlassen“, vermeldete Schlosser.
Zahlreiche Feuerwehren aus dem Umkreis mit rund 150 Kräften – aus Rauberweiherhaus, Wackersdorf, Bodenwöhr, Sonnenried, Kemnath bei Fuhrn sowie die Feuerwehr Schwandorf mit Drehleiter – rückten an. Zur Unterstützung folgten noch die Feuerwehr aus Weiden mit Sonderlöschmittel sowie die Wehren Bruck und Pilsheim mit Drohnen, um der Einsatzleitung zu ermöglichen, sich ein Bild vom genauen Ausmaß des Schadens zu machen.
Kontrolliert abgebrannt
Ein Sonderfahrzeug der Landkreisfeuerwehr mit der Örtlichen Einsatzleitung koordinierte den Einsatz. Die beiden Wackersdorfer Kommandanten Jochen Sander und Martin Gleixner fungierten als Einsatzleiter der Feuerwehr. Kreisbrandrat Christian Demleitner, Kreisbrandinspektor Thomas Schmidt, Kreisbrandmeister Heiner Seltl und weitere Führungskräfte der Landkreisfeuerwehr halfen mit. Gegen 13.30 Uhr wurden die ersten Kräfte abgezogen. Das Feuer im Inneren der Produktion sollte zunächst kontrolliert abbrennen. Als Brand- und Sicherheitswache blieb die Feuerwehr Wackersdorf vor Ort.
Das Großaufgebot flankierten ein Notarzt aus Bruck, zwei Rettungswagen und mehrere Sanitäter des BRK mit dessen Einsatzleiter Sebastian Heissler, die Autobahnpolizei Schwandorf mit mehreren Fahrzeugen und Beamten unter Leitung von Polizeihauptkommissar Weigl. Die Wasserwacht kontrollierte am nahe gelegenen Brückelsee. Die Johanniter aus Wackersdorf und Schwarzenfeld versorgten die Einsatzkräfte mit Getränken und einer Brotzeit.
Quelle: Oberpfalz Echo
Einsatzart | Drohneneinsatz |
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Alarmierung | B4 |
Einsatzstart | 20. Juli 2024 12:04 |
Mannschaftstärke | 8 |
Einsatzdauer | 07:00 |
Fahrzeuge | Florian Pilsheim 11/1 |
Alarmierte Einheiten | Florian Pilsheim, Rettungsdienst, Polizei, Florian Schwandorf, UG-ÖEL Schwandorf, THW, Florian Wackersdorf, Florian Bruck, Florian Rauberweiherhaus, Florian Bodenwöhr, Florian Weiden, Florian Kemnath b. Fuhrn, Florian Sonnenried |
Alarmierungsart | Pager, aPager Pro |